Der Virtuose Roman Wyss am Piano sowie Endo Anaconda am Mikrofon präsentierten Songperlen aus dem Fundus von 30 Jahren Stiller Has im vollbesetzten Diogenes Theater. Es waren neu arrangierte Hasen-Lieder für Piano und mit viel Interpretationsfreiraum für Endo Anacondas unverkennbare Stimme. Sylvester war früher für Endo Anaconda, das Schwergewicht der Schweizer Kulturszene, besser. Denn zum Jahreswechsel verunfallte er auf dem Glatteis und brach sich die Kniescheibe. Trotz Krücken, stehend sitzend, sang er mit seiner schillernden Stimme kritische Texte zur Schweiz und seiner Umwelt. Biitersüss sind die Mundart-Verse in denen Endo Anaconda der Gesellschaft seinen Zerreisspiegel vorhält – und trotzdem gewann er das Publikum für sich. Man muss dabei gewesen sein, um seinen Genre zu lieben.
30 Jahre ein Stiller Has: Endo Anaconda alias Andreas Flückiger kam in Burgdorf BE zur Welt und wuchs in Biel BE auf, bevor er mit zwölf in ein katholisches Internat in Klagenfurt (A) geschickt wurde. In den frühen 80er-Jahren kehrte er aus Österreich in die Schweiz zurück und spielte in verschiedenen Formationen. 1989 gründete er mit Balts Nill die Formation Stiller Has, die unter anderem den Salzburger Stier und den deutschen Kleinkunstpreis gewann. Endo Anaconda ist zudem Autor zahlreicher Kolumnen und veröffentlichte Bücher. Heute lebt Anaconda in Erlinsbach AG. Er hat drei Kinder mit drei verschiedenen Frauen.
www.stillerhas.ch