Sturmfrei für Claire! Zum ersten Mal war Claire alias Judith Bach allein auf der Diogenes Bühne! Sie sang und schnabulierte frei nach Berliner Schnauze, purzelte von Augenblick zu Augenblick, spielte Klavier in chronologischer Reihenfolge in Form eines Abriss ihres Tastenkönnens, erzählte mal auf dem Klavier oder lag am Klavier, landete flugs im Himmel bei ihrer kleinen weisen Grossmutter, einem quirligen Frauenzimmer aus einer völlig anderen Zeit, die vor den Augen des Zuschauers so lebendig wurde, dass man meinte, sie sei für den Abend kurz auferstanden. Das Programm der Muster-Enkelin strotzte von selbstgeschriebenen Liedern und guten Fragen nach dem Sinn und Unsinn dieses Lebens. Es war ein philosophisches Chansonkabarett-Thetaer rhythmisiert mit Humor, traurigen Momenten und Tiefsinn – bis hin zum theatralisch gekonnten Schluss. Der Applaus des Publikums, welches Judith Bach tief in die Herzen nahm, war kaum endend.
Überraschend, zart und frech.